Die evangelische und die katholische Kirche

Jesus sammelte in den letzten Jahren seines Lebens Menschen um sich, die seinen Lehren folgten. Seine Verhaftung, Verurteilung und Hinrichtung ließ viele seiner Anhänger zunächst die gegründete Gemeinschaft meiden. Als die Grabstätte Jesus leer war, kehrten einige zu denen, die ausgeharrt hatten, zurück. Mit der Offenbarung Jesu und seiner Himmelfahrt waren auch die größten Zweifler von ihm überzeugt.

In den nächsten Jahren festigte sich die Gemeinschaft derer, die den Lehren des Jesus aus Nazareth folgten. Mit dem Römer Saulus, der sich nach seiner Bekehrung Paulus nannte, verbreitete sich der christliche Glauben in der westlichen Welt. Im Römischen Reich konnten die Christen bis zu einem gewissen Grad Fuß fassen. Aber sie wurden zunächst verfolgt und viele von ihnen wurden getötet.

Die katholische Kirche

Petrus, einer der ersten Apostel Jesu, war der erste Bischof von Rom. Alle Päpste werden als seine Nachfolger angesehen. In der katholischen Kirche können Frauen keine Priester werden oder andere höhere Positionen bekleiden. Viele Menschen wehren sich mittlerweile gegen diese Haltung der katholischen Kirche.

In den katholischen Gemeinden werden die Kinder meist im ersten Lebensjahr getauft. Mit acht bis zehn Jahren folgt nach einem knappen Jahr der Vorbereitung die Erste Heilige Kommunion. Etwa vierzehnjährig werden die Jugendlichen gefirmt. Bei der katholischen kirchlichen Trauung verspricht man sich die Ehe, „bis dass der Tod uns scheidet“. Eine Scheidung ist nur in Ausnahmefällen möglich, meist in Form einer Ehe-Annullierung.

In der katholischen Kirche gibt es das Konzept der Beichte und der Vergebung der Sünden. Diese Möglichkeit trieb mit dem Ablasshandel besonders im 15. und 16. Jahrhundert starke Blüten: Ablassbriefe zum Sündenerlass wurden von Ablasshändlern an Menschen verkauft, die diese für sich oder ihnen nahestehende, auch bereits verstorbene, Menschen verwendeten. Die Kirche brauchte das Geld, um den Neubau des Petersdoms zu finanzieren.

Die evangelische Kirche

Der Ablasshandel war einer von vielen Punkten, die Dr. Martin Luther der katholischen Kirche vorwarf. Sein Widerstand und der seiner Mitstreiter bewirkte letztlich die Abspaltung der Protestanten im 16. Jahrhundert.

Vieles wurde in der evangelischen Kirche anders gemacht. Es gibt keine Heiligenverehrung wie in der katholischen Kirche, Frauen können gleichberechtigt alle Positionen innerhalb der Kirche einnehmen. Die Kinder werden auch früh getauft, die Konfirmation erfolgt nach einer langen Vorbereitungszeit im Alter von etwa 14 Jahren. Eine evangelische kirchliche Ehe kann auch wieder aufgelöst werden. Man kann mit dem oder der Geistlichen über seine Sünden reden, aber es gibt keine Absolution.

Heute gibt es immer wieder Annäherungen zwischen den einzelnen Kirchen und Glaubensgemeinschaften. Aber die Unterschiede scheinen doch noch zu groß zu sein, um eine Kirche, wie nach Jesus Tod, zu sein.

excellent